Generalversammlung 2023

Kolping Lienz plant auch für heuer wesentliche Investitionen und Erneuerungen im Kolpinghaus Lienz. Auf dem Sanierungsplan: Eine neue Küche im Jugendheim, ein neuer barrierefreier Haupteingang und Modernisierung im Elektrobereich sind die finanziellen Schwerpunkte.

Diese Zahlen nannte Obmann Meinhard Pargger bei der kürzlichen Jahreshauptversammlung und erinnerte daran, dass in den letzten Jahren fast eine dreiviertel Million Euro im Kolpinghaus investiert wurde.  Neue WC-Anlagen, neue Fenster, moderne digitale Technik rundum und neue Gerätschaften und Einrichtung im Gastlokal zeigen sichtlich, dass sich hier viel Geld in die Hand genommen wurde. Geld, dass nicht zur Gänze selbst erwirtschaftet wurde. Weil Einnahmen von Vermietung und Verpachtung gerade mal reichen, um die laufenden Betriebskosten zu decken und ein Heimbetrieb nur schwer kostendeckend geführt werden kann. Großzügige Unterstützung kommt von einer Stiftung aus Liechtenstein und auch „auf die Zuschüsse der Stadtgemeinde Lienz ist Verlass“. Dagegen verwundert, dass das Land Tirol die gesamten Investitionen bisher nur mit 15.000 Euro – das sind zwei Prozent - unterstützt hat! „Ich kann aber ruhig schlafen“ so der Obmann – „schon deshalb, weil wir weder Außenstände noch Bankkredite zu bedienen haben und liquid sind“. In den nächsten Wochen erfolgt die Montage des elektrischen, barrierefreien Haupteinganges, die neue Heimküche soll bis Schulbeginn fertig sein und begleitend dazu werden die Elektroinstallationen auf neue Sicherheitsstandards umgerüstet. Kosten gesamt über 150.000 Euro.

Das Gastlokal im Haus führt der Verein nun seit Sommer letzten Jahres selbst, nachdem es bislang nicht gelungen ist, einen neuen Nachfolge - Pächter zu finden. Die integrierte Küche, mit modernen Gerätschaften neu bestückt, wird inzwischen vom Osttiroler Kinderbetreuungszentrum (OKZ) mitgenützt.

Ein interessantes Thema ist das Jugendheim im Haus. Nachdem die Politik von Tirol und Kärnten ein fehlendes Heim in Lienz zwar reklamiert, aber dem einzigen, bestehenden Heim in Osttirol finanziell nicht helfen kann. Die bilateralen Schwierigkeiten erklärt Obmann Pargger in wenigen Sätzen: „Hauptsächlich belegen Schüler und Lehrlinge aus Kärnten und Südtirol unser Heim. Kärnten zahlt nicht, weil das Heim auf Tiroler Boden ist, Tirol zahlt nicht, weil keine Tiroler Insassen im Heim sind und Südtirol finanziert nicht außerhalb von Staatsgrenzen“. Inzwischen hilft das Land Tirol mit einem Sockelbetrag von 3.000 Euro jährlich und die Stadt Lienz leistet eine ähnlich hohe Subvention. Der restliche Abgang wird durch Einnahmen vom Haus aufgefangen, denn unser Auftrag ist es nach wie vor „uns um die Menschen in der Ausbildung zu kümmern“. Auch der Lienzer Vizebürgermeister DI Alexander Kröll bestätigte, „wir brauchen mehr Heimplätze in Lienz und vielleicht schaffen wir es gemeinsam, dass dieses Heim erweitert wird“ und er dankte Kolping für das vielseitige Engagement und schloss mit dem Wunsch, “dass auch die traditionsreiche Kolpingbühne wieder reaktiviert wird“.

In Sachen Vereinsleben läuft alles in geordneten und gewohnten Bahnen, Norbert Hopfgartner organisiert, plant und koordiniert mit seinem Team die traditionellen Veranstaltungen gespickt mit neuen Ideen und Angeboten und die Mitglieder helfen mit wo es nottut. Besonderes Engagement zeigt Sepp Bstieler, der für seine unermüdliche Arbeit im und ums Haus vor den Vorhang geholt wurde.

 

  Aus dem Vereinsvorstand nach 17 Jahren ausgeschieden ist Elisabeth Wilhelmer, hier rückt Karoline Gander nach. Neu in den Verein aufgenommen wurde Walter Hofer.

Geehrt, weil „etwas länger“ beim Verein - nämlich 50 Jahre - wurden Christa Fuetsch, Maria Gasser, Alfred und Siegfried Girstmair, Romana Müller, Reinhard Platter, Hanna Thum und Christl Tschurtschenthaler. Auf erstaunliche 70 Jahre Vereinszugehörigkeit kann Ernst Gander in bester Gesundheit zurückblicken. Ihnen gratulierten auch Diözesanpräses Pater Severin Mayrhofer und Diözesanleiter Stefan Spiess, die aus Hall angereist waren.

Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung wurde im Kolpingsaal erstmals eine Kunstausstellung eröffnet. Die von Vizebürgermeister DI Alexander Kröll vorgestellte Künstlerin Andrea Girstmair aus Lienz / Patriasdorf zeigt ihre Bilder bis 20. April 2023 im Kolpingsaal. Das Besondere an ihren Werken: Bilder, gemalt u.a. mit und aus Kaffeesatz! (Fotos: mag)